ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST IM WIENER STEPHANSDOM

10. März 2022

Ehrenschutz

Dr. Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann der Stadt Wien

ORT

Stephansdom
Stephansplatz 3
1010 Wien

DATUM

10. 3. 2022

BEGINN GOTTESDIENST

10:00

DOM GEÖFFNET

8:40

PARTNER

LIEDER

WIR BEREITEN UNS VOR:

INFORMATIONEN

Stephansdom voller junger Menschen in einem dreisprachigen Gottesdienst

Die Wiener Tschechen und Slowaken eröffneten ihr Jubiläumsjahr 2022 mit einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom. Mehr als 700 Gäste nahmen an dem Gottesdienst teil ..

Am Donnerstag den 10. März um 10 Uhr läuteten die Glocken vom Stephansdom einen feierlichen ökumenischen Gottesdienst ein: Die Wiener TschechInnen und SlowakInnen sind zusammengekommen, um auf besinnliche Art ihr Jubiläumsjahr zu eröffnen. Um 10 Uhr wurde es still und der Einzug war beeindruckend: Durch ein Spalier von Kindern in Trachten zwischen voll besetzten Kirchenbänken schritten zunächst Fahnenträger mit gestickten historischen Fahnen, bevor fünf Geistliche den Altarraum betraten. Das Schulorchester und der Schulchor setzten ein und erreichten die volle Kirche bis zu den letzten Plätzen. Generalvikar Krasa begrüßte im Namen von Kardinal Schönborn die versammelte Gemeinde mit einer Ansprache auf Tschechisch, verwies auf seine familiären Wurzeln in der damaligen Tschechoslowakei und drückte seine Freude aus, dass die Wiener Tschechen und Slowaken im Stephansdom zusammenkommen. Während Laudato sii gesungen wurde, brachten die Kinder Blumen zum Altar, die fortan als gelbbunter Blumenstrauß vor dem Ambo strahlten. Schülerinnen und Schüler der Komensky-Schulen lasen Zitate von Johann Amos Comenius vor. Die auf Tschechisch, Slowakisch und Deutsch vorgetragenen Gedanken des „Lehrers der Menschheit“ und des Namensgebers der tschechischen Schulen in Wien sind, wie wir gehört haben, ungebrochen aktuell. Die Schulen waren auch optisch mit einem großen Plakat vertreten, das vom Weiten an ein fröhliches Mandala erinnerte, in Wirklichkeit aus unzähligen Zeichnungen und Malereien der SchülerInnen bestand. Der Psalm und die Lesung wurden dreisprachig von Religionslehrerinnen vorgelesen, mit jeweils einer kräftigen Antwort der versammelten Gemeinde in Form eines Taizé-Liedes. Bei der Predigt, die viele als ein Gespräch wahrgenommen haben, setzten Pfarrerin Anna Kampl und Generalvikar Krasa abwechselnd überdimensionale bunte Brillen auf und tauschten sich aus, was sie wohl sehen. Es war immer nur eine verkürzte, einseitige Sicht, und sie ergänzten einander in ihren Wahrnehmungen, um schließlich übereinzukommen, dass sie nicht gotische Pfeiler und maskenbedeckte Gesichter, sondern Menschen mit all ihren Hoffnungen, Sorgen und Nöten vor sich sehen. Ein getragener musikalischer Schlusspunkt war ein Auszug aus der Truverská-Messe des tschechischen Kirchenkomponisten Petr Eben, gesungen vom Chor Lumír. Die Fürbitten wurden von SchülerInnen auf Tschechisch, Deutsch und Slowakisch vorgetragen, gefolgt vom Vaterunser auf Tschechisch von Pater Václav Sládek, tschechischem Seelsorger in Wien. Die ökumenische Botschaft verkündeten Weihbischof Franz Scharl und Superintendent Matthias Geist. Der Obmann des Schulvereins Komenský Karl Hanzl dankte zunächst auf Tschechisch, dann auf Deutsch, in beiden Sprachen mit tief bewegter Stimme, und überreichte Dankurkunden. Die verdienteste erhielt Erwin Boff, der als erzbischöflicher Zeremoniär „uns, einen Haufen Laien“, wie Karl Hanzl es ausdrückte, sicher und unauffällig in die richtigen Bahnen lenkte. Nur selten wird im Stephansdom so oft applaudiert, wie es bei dem dreisprachigen ökumenischen Gottesdienst der Wiener Tschechen und Slowaken der Fall war. Der Applaus kam vom Herzen.

Programm mit Liedern und Noten zum Herunterladen HIER 

FOTOGALERIE

de_AT